Hilfen für den Abgleich von Radios

Abgleich über Darstellung der Filterkennlinie auf dem Oszilloskop

Über den Abgleich mit der U(f)-Darstellung gelingt dem Radiobastler in der Regel der ZF-Stufenabgleich wesentlich schneller, da man nicht umständlich die Filterkennline aufnehmen  muß, um z.B. eine entsprechende Verstimmung der Filterstufe zu erkennen.

Man bekommt mit dieser Meßmethode die Filterkennline auf dem Oszilloskop dargestellt, um ziemlich exakt die Resonanzfrequenz festzustellen und die Filter auf optimale Koppelung und Resonanz zu trimmen. Eventuelle Unsymmetrieen und Verschiebungen fallen dabei sofort auf und können schnell getrimmt werden.

Als Geräte dafür benötigt man lediglich ein Oszilloskop und einen Funktionsgenerator, der über eine externe Spannung in der Frequenz steuerbar sein muß. Ferner benötigt das Oszilloskop einen Ausgang für die Ablenk-Dreiecksspannung der Horizontalspannung, die dann an den Funktionsgenerator geführt werden muß. Dieser Anschluß ist bei den meisten Oszilloskopen auf der Rückseite des Gerätes abgreifbar.

Der Funktionsgenerator wird dabei an den zu messenden Filter angeschlossen und mit dem Spannungseingang für die Frequenzsteuerung an die Sägezahnspannung des Oszilloskopes angeschlossen.

Zur Verdeutlichung gibt es hier das entsprechende Blockschaltbild als PDF.

Diese Wechselspannung des Generators wird an den zu messenden Filtereingang bzw. dessen Vorstufe geschlossen. Damit ändert sich die Ausgangsspannung des Funktionsgenerators proportional mit der Ablenkzeit des Oszilloskopenstrahls, so daß die horizontale Achse des Oszilloskops indirekt die Frequenz darstellt.

Wenn man nun die Mittenfrequenz des Funktionsgenerators und den Frequenzhub richtig eingestellt hat, zeigt sich auf dem Oszilloskopenschirm die reale Filterkurve des Filters.

Sollte der Spannungshub nicht ausreichen, kann man mit Hilfe eines kleinen Linearverstärkers die Dreiecksspannung soweit verstärken, daß ein genügend großer Frequenzhub für die Filtermessung zustande kommt.

Dabei sind für die nötigten Kennwerte die Eingangsparameter des VCO/Funktionsgenerators zu beachten. Diese besitzen immer eine begrenzten Frequenzhub und bestimmte maximal Eingangsspannungen.

Die Ablenkung des Oszilloskops ist dabei auf einen relativ langsamen Wert zu stellen, gerade so, daß das Bild nicht mehr flackert. Wenn dieser Wert zu groß ist, kommt der Funktionsgenerator ins Stolpern, er kann die Frequenz nicht mehr schnell genug ändern.

Die Mittenfrequenz kann man mit dem halben Scheitelwert der Dreiecksspannung ermitteln bzw. messen. Diese Frequenz ist sinnvollerweise auf die entsprechende Filterfrequenz, auf die abgeglichen werden soll, zu legen. Damit kann man den Primärkreis abgleichen, um dann den Sekundärkreis auf optimale Koppelung zu trimmen.

Dabei ist unbedingt auf eine symmetrische Filterkurve zu achten, die keine weiteren "Höcker", also Nebenmaxima besitzen darf.

Am besten koppelt man die Wobbelfrequenz an den ZF-Verstärkern bzw. der Vorstufe ein, damit die Resonanzstufe nicht zu sehr verstimmt wird. Dazu benutzt man einen Hochvolt-Koppelkondensator, der je nach Innenwiderstand des Frequenzgenerators und ZF-Frequenz bei etwa 1nF bis 4,7nF liegen sollte. Für UKW ZF-Stufen muß dagegen der Koppelkondensator bei einem Generatorinnenwiderstand von 50Ohm bei etwa 220pF liegen. Die Grenzfrequenz der Impedanz aus Innenwiderstand und Kondensator muß folglich über der max. Meßfrequenz liegen.

Die darzustellende Ausgangsspannung entnimmt man an der Anode der nachgeschalteten ZF-Verstärkerstufe. Damit hat man keine Rückwirkungen des Generators auf die Resonanzstufe und als schönen Nebeneffekt eine höhere Meßspannung.

Davor sollte man aber die ZF-Verstärkerstufe sorgfältig überprüfen, nicht daß ein defekter ZF-Verstärker (Kondensatoren!) die Messung völlig verzerrt.

Wenn man alles richtig gemacht hat, sollte die Filterkennlinie gut sichtbar auf dem Schirm erscheinen.

Bis die Darstellung perfekt ist, bedarf es in aller Regel einige Versuche, die einem aber die Funktionsweise verständlich machen.

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